30. Sept. 2014

Auftaktveranstaltung des Schulkünstlerprojektes

Sehr geehrte Gäste, liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Frau Can,

herzlich willkommen zur Vernissage, zur Eröffnungsveranstaltung des 20. Schulkünstlerprojekts an der Schillerschule. Mit der heutigen Lesung unserer Schulkünstlerin feiern wir nicht nur ein neues Projekt, sondern auch ein Jubiläum und deshalb freue ich mich besonders über den festlichen Rahmen einer Abendveranstaltung in unserer Aula.

Safiye Can ist die erste Dichterin und Autorin, die im Schulkünstlerprojekt mitwirkt. Sie ist übrigens als gebürtige Offenbacherin ehemalige Schillerschülerin, später hat sie an der Rudolf-Koch-Schule Abitur gemacht, bevor sie Philosophie, Psychoanalyse und Rechtswissenschaften in Frankfurt studierte. Sie ist nicht nur die erste ehemalige Schülerin, die Schulkünstlerin wird, sondern auch die erste Schulkünstlerin, die in der Goethestraße wohnt. Einige von uns kennen sie durch Lesungen in ihren Deutschkursen. Ich selbst kann vom großen  Eindruck berichten, den ihre Gedichte und ihre Person bei meinem Deutschkurs eines 10. Jahrgangs, aber auch bei mir selbst, vor zwei Jahren hinterlassen haben. Deshalb freut es mich besonders, dass ihr erster Gedichtband „Rose und Nachtigall“ in kurzer Zeit so erfolgreich gewesen ist. Eine Schülerin hat ihren Bericht über die Lesung in Gedichtform gefasst und schrieb im Maulwurf über Safiye Can „ein Leben, allein mit Stift und Papier“ und „die Stimme, so stark, so klingend, so hell“.

Es ist eine besondere Herausforderung, Schüler für das Schreiben zu begeistern, und zum Schreiben zu bringen, besonders in der Schule, wo Schreiben eine so große Nähe zu Hausaufgaben und Klassenarbeiten hat. Und wo „Gedichtinterpretation“ oft heißt, ein Gedicht mit Hilfe von Fachbegriffen zu sezieren, wobei es leicht das Leben lässt. Ich bin sicher, dass es Safiye Can gelingen wird, den Schülern Mut zu machen, sich ihrer „verblassten, verlorenen oder verstoßenen Träumen“ im Schreiben anzunehmen und daraus „Strophen zu stricken“ oder sie „warm zuzudecken“, wie sie im Gedicht „Rose und Nachtigall“ schreibt. Ich freue mich für unsere Schüler und für die Schule, dass dies in diesem Jahr möglich wird. Und heute Abend freue ich mich auf die Lesung von Frau Can.

 

 


(Begrüßungsrede von Christina Orth)